Die Adipositas (krankhaftes Übergewicht) betrifft immer mehr Menschen in allen Alters- und Gesellschaftsgruppen. Viele erhebliche gesundheitliche Risiken sind bekanntermaßen mit dem krankhaften Übergewicht verbunden, z.B. Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen, Gelenkbeschwerden, Unfruchtbarkeit bei Frauen, um nur einige zu nennen. Die Folgen der Adipositas können die Lebenserwartung um mehrere Jahre verkürzen.
Die Ursachenforschung, die Vorbeugung und die Behandlung der Adipositas sind mittlerweile zu einer zentralen medizinischen Aufgabe geworden. Im Adipositaszentrum Halle (Saale) steht Ihnen hierfür ein interdisziplinäres Spezialistenteam zur Verfügung. Das Zentrum am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara vereint dezentral alle wichtigen ambulanten und stationären Fachbereiche/Behandlungsangebote, die sich mit der Diagnostik und Therapie des Übergewichtes bzw. dessen Folgen beschäftigen. Alle Fachbereiche verfügen über eine spezielle Expertise im Umgang sowie bei der spezifischen Behandlung von krankhaft übergewichtigen Patienten. Speziell ausgebildete Diabetesassistentinnen und Ernährungsfachkräfte sowie eine Diplomökotrophologin und eine Ernährungsmedizinerin verstärken das Team. Es werden alle gängigen konservativen, endoskopischen und operativen Verfahren zur Therapie der Adipositas angeboten. Im Zuge der zunehmenden Spezialisierung auf die Versorgung stark übergewichtiger Patienten stehen großzügige, adipositastaugliche Patientenzimmer mit barrierefreien Sanitäranlagen, verbreiterten Zu- und Ausgängen etc. auf den Kernstationen zur Verfügung. Entsprechend dimensioniertes, schwerlastfähiges Mobiliar (Krankenhausbetten, Sitzgelegenheiten, Rollstühle usw.) sind im ambulanten Bereich sowie in den ausgerüsteten Patientenzimmern vorhanden, genauso wie ein speziell ausgerüsteter und dimensionierter Operationssaal.
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Mehr erfahrenAdipositaszentrum Halle (Saale)
Mauerstr. 5
06110 Halle (Saale)
Leistungen
Die wichtigste und erste Maßnahme zur Gewichtsreduktion ist und bleibt ein maßvolles Essverhalten in Kombination mit ausreichender Bewegung. Hierzu gehören verschiedenste Therapieprogramme unter stationären und ambulanten Bedingungen, Rehabilitationsmaßnahmen, Selbsthilfegruppen oder eigenverantwortliche diätetische Maßnahmen unter ärztlicher Kontrolle. Wir beraten Sie gern und stellen bei Bedarf den Kontakt zu den entsprechenden Ansprechpartnern und Selbsthilfegruppen her.
Eine professionelle Ernährungsberatung ist eine wichtige Voraussetzung für eine langfristige Ernährungsumstellung. Sie erhalten eine individuelle Beratung mit praktischen Tipps (z.B. richtiges Einkaufen, Kochen und die bewusste Lebensmittelauswahl, die Gestaltung regelmäßiger Mahlzeiten etc.). Nach Analyse Ihrer Ernährungsgewohnheiten wird ein individueller Ernährungsplan erstellt. Die Begleitung über die Ernährungsberatung erstreckt sich in der Regel über 6 Monate und wird von den meisten Krankenkassen übernommen.
Als weitere Option zur Gewichtsreduktion gibt es Medikamente, die bei dauerhafter Einnahme den Stoffwechsel regulieren können, somit das Sättigungsgefühl beeinflussen und damit zu einer Gewichtsabnahme führen können. Dies sollte nicht als alleinige Lösung zur Gewichtsreduktion betrachtet werden, sondern als Ergänzung zu einem umfassenden Konzept zur Reduzierung des Körpergewichtes.
Im Rahmen der psychosomatischen Diagnostik wird geprüft, ob psychische oder psychosomatische Begleit- oder Folgeerkrankungen der Adipositas vorliegen, und ob evtl. eine Essstörung (z.B. Essattacken) zum Übergewicht geführt oder beigetragen hat.
Wenn eine Essstörung oder eine anderweitige instabile psychische Erkrankung (z.B. depressive Erkrankungen, Angst- und Panikstörungen) vorliegt, ist im Rahmen des konservativen Therapieprogrammes (Stufe III) eine psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung erforderlich. Bei Abhängigkeit von Alkohol oder illegalen Substanzen muss im nächsten Schritt zunächst eine psychiatrische Behandlung erfolgen.
Bei manchen Patienten zeigen sich die psychischen Beschwerden erst nach einem operativen Eingriff und machen dann eine weitere psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung notwendig.
Grundsätzlich werden zwei unterschiedliche operative Verfahren unterschieden:
Die rein restriktiven Operationsverfahren vermindern nur die Nahrungszufuhr (z.B. Magenballon).
Bei den sogenannten kombinierten (restriktiv und malabsorptiven) Verfahren wird sowohl die Nahrungszufuhr als auch die Nahrungsaufnahme (bzw.- resorption) im Darm eingeschränkt (z.B. Magenbypass). Dies wird durch die operative Ausschaltung von bestimmten Darmabschnitten erreicht.
Dazu summieren sich je nach OP-Verfahren etliche hormonelle Effekte, die den gestörten Stoffwechsel des übergewichtigen Patienten positiv beeinflussen. Hierdurch verliert der Körper nicht nur an Gewicht, auch das Essverhalten und Begleiterkrankungen (z.B. Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Herz- und Lungenkrankheiten) werden deutlich gebessert.
Wir bieten sämtliche operative Verfahren zur Gewichtsreduktion in minimal invasiver Technik an. Vor und nach der Operation werden Sie intensiv von
Ernährungsspezialisten begleitet und individuell beraten. Neben medizinischen Voraussetzungen sind der Wille und die Erkenntnis, auch nach der Operation
dauerhaft vor allem das Ess- und Bewegungsverhalten zu ändern, entscheidend für eine erfolgreiche operative Therapie.
Der Begriff „Metabolismus“ steht im medizinischen bzw. biologischen Sinne für das Synonym „Stoffwechsel“. Die Adipositas ist je nach Ausprägung früher oder später nahezu immer mit krankhaften bzw. krankmachenden Veränderungen des Stoffwechsels verbunden. Dies führt zu den klassischen Begleit- oder Folgekrankheiten wie Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Herzkrankheiten (sogenanntes „Metabolisches Syndrom“). Darüber hinaus können die mit dem Übergewicht verbundenen Stoffwechselstörungen nahezu jedes Organ des Körpers in Mitleidenschaft ziehen. Hieraus resultieren Lungenkrankheiten (z.B. das Schlafapnoe-Syndrom), Lebererkrankungen (Fettleber), Nierenerkrankungen, ein vermehrtes Risiko für bestimmte Krebsarten bei adipösen Patienten, um nur einige zu nennen.
Der Ansatz der metabolischen Chirurgie rückt den Behandlungsfokus operativer Eingriffe weg von der reinen Adipositaschirurgie und der alleinigen Therapie des Übergewichtes. Sie konzentriert sich auf die Therapie metabolischer (Begleit-) Erkrankungen und deren Komplikationen unabhängig von starkem Übergewicht. Je nach OP-Verfahren der metabolischen Chirurgie summieren sich etliche günstige hormonelle Effekte, die den gestörten Stoffwechsel beim übergewichtigen Patienten positiv beeinflussen. Hierdurch verliert der Körper nicht nur an Gewicht, auch das Essverhalten und Begleiterkrankungen z.B. die Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Herz- und Lungenkrankheiten etc., werden deutlich gebessert bzw. teilweise komplett in Remission gebracht. Nach derzeitigem Kenntnisstand profitieren insbesondere übergewichtige Diabetiker vom Konzept der metabolischen Chirurgie.
Zu den Operationsverfahren der metabolischen Chirurgie bzw. zur individuellen Verfahrenswahl informieren wir Sie gerne im Gespräch bzw. über die Webseite des Adipositaszentrums Halle (Saale).
In bestimmten Situationen kann eine Umwandlungsoperation (z.B. Schlauchmagen zu Magenbypass) nach erfolgreicher Erstoperation notwendig werden, z.B. bei ungenügender Gewichtsabnahme bzw. erneute Gewichtszunahme oder unzureichendem metabolischen Effekt. Als Revisionsoperationen werden Eingriffe bezeichnet, die (selten) wegen neu aufgetretenen Komplikationen oder Nebenwirkungen (z.B. Sodbrennen, Dumping-Syndrom) nach Erstoperation notwendig werden. Hierbei ist eine hohe chirurgische Expertise und das gesamte Spektrum der minimal invasiven und konventionellen Adipositaschirurgie notwendig, um dauerhaft die medizinisch beste Lösung für das individuelle Problem zu finden.
Im Adipositaszentrum Halle (Saale) werden alle gängigen Umwandlungs- und Revisionseingriffe durchgeführt.
Um einen dauerhaften und langfristigen Erfolg zu verzeichnen, ist eine lebenslange Nachsorge von entscheidender Bedeutung. Bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungszusätze (Spurenelemente und Supplemente) werden je nach OP-Verfahren nicht mehr in ausreichenden Maße über den Darmtrakt resorbiert. Diese müsse dann in Form von Vitaminpräparaten bzw. Ernährungsergänzungsmitteln zusätzlich vom Patienten eingenommen werden. Vor und nach der Operation werden die Patienten diesbezüglich umfangreich informiert und beraten.
Aufgrund des erhöhten Risikos Mangelernährungserscheinungen auszubilden, muss das Essverhalten sowie die Nahrungsmittelauswahl der Patienten regelmäßig kontrolliert werden. In Abständen müssen Laborkontrollen erfolgen, um einen Mangel an Nährstoffen auszuschließen und gegebenenfalls eine zusätzliche Supplementierung vorzunehmen.
Für Menschen mit einer Adipositaserkrankung, welche sich kürzlich haben operieren lassen, bietet unsere Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie eine Nachsorgegruppe an. Im Rahmen dieser Gruppe sollen sie Unterstützung beim Umgang mit der neuen Lebenssituation nach einer bariatrischen Operation erhalten, individuelle psychische Aspekte der Adipositas besser verstehen lernen und vom Austausch mit Betroffenen profitieren. Hierfür steht ein multidisziplinäres Team bestehend aus Fachärzten für Psychosomatik, Psychologen, Sozialarbeiten, Physiotherapeuten und Ernährungsberatern zur Verfügung. Das psychotherapeutische Gruppenprogramm beinhaltet Themen wie Psychoedukation, Genusstraining, Tagesstrukturierung hinsichtlich der Mahlzeiten und Spannungsregulation. Es ist aus zehn Modulen von je 100 Minuten Dauer aufgebaut und findet im zweiwöchentlichen Rhythmus statt.
Vor einer Aufnahme in die Gruppenbehandlung bedarf es eines Vorgespräches. Für dieses Gespräch und für eine eventuelle spätere Behandlung benötigen Sie einen gültigen Überweisungsschein von ihrem ambulant behandelnden Facharzt (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ärztlicher Psychotherapeut).
Für eine Anmeldung oder bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Sekretariat unserer Klinik.
0345-2134351sekretariat.ptm@krankenhaus-halle-saale.deBei einem Teil der Patienten werden nach massiven Gewichtsverlust plastisch rekonstruktive Eingriffe zur ästhetischen und funktionellen Körperformung mit der Entfernung überschüssiger Hautanteile bzw. zur Hautstraffung, notwendig. Die Entfernung überschüssiger Hautlappen, z.B. am Bauch, an den Oberarmen und Oberschenkeln oder am Gesäß, ist insbesondere bei funktionellen Einschränkungen im Alltag notwendig. Hierbei arbeitet unser Zentrum eng und vertrauensvoll mit der Klinik für Plastische Chirurgie am St. Joseph-Stift in Dresden zusammen. Hier werden alle gängigen und modernen operativen Verfahren der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie angeboten.
Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie hierzu gerne.
TEAM
PD Dr. med. habil. Daniel Schubert
Chefarzt…
Barbara Renz
Oberärztin, Leiterin Adipositaszentrum…
Dr. med. Chris Heidenreich
Oberarzt…
Laura Wahren
Oberärztin…
Laura Kühne
Ärztin in Weiterbildung…
Dr. med. Constantin Puy
Chefarzt und Zentrumsleiter…
Steffi Bauerfeld
Sekretärin…
Christiane Mosebach
Chefarztsekretärin, Leitung Chefarztsekretariate…
Anja Reifenscheid
Mitarbeiterin…
Manja Hinz
Ernährungsberaterin DGE…
Patienteninformation
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben Ihr Übergewicht behandeln zu lassen.
Um Sie gezielt beraten zu können, benötigen wir vorab einige Informationen von Ihnen. Daher möchten wir Sie bitten, den bei der Terminvergabe besprochenen Fragebogen inkl. Ernährungsprotokoll (7 Tage) und Bewegungstagebuch gewissenhaft auszufüllen und unbedingt bei der Erstvorstellung mitzubringen. Das “Bewegungstagebuch“ ist eine Kopiervorlage. Beginnen Sie nach Erhalt des Fragebogens schon mit dem Ausfüllen. Dieser recht umfangreiche Fragebogen erleichtert uns das Erstgespräch. Zudem beachten Sie bitte die Patienteninformation zur Erstvorstellung in unserer Sprechstunde.
Ohne diese ausgefüllten Unterlagen kann ein medizinisches Gespräch nicht erfolgen.
Wir freuen uns auf unser Kennenlernen im Erstgespräch! Bitte planen Sie dafür ca. 2 Stunden ein.
Sollten Sie Ihren Termin nicht wahrnehmen können, bitten wir Sie, uns rechtzeitig telefonisch oder per Mail zu informieren, um Anderen einen zeitnahen Termin in unserem Adipositaszentrum zu ermöglichen.
Gern steht Ihnen auch die Selbsthilfegruppe Adipositas zur Verfügung. Treffen sind jeden 1. Montag im Monat um 17:30 Uhr im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Mauerstraße 5, 06110 Halle, im Elisabethsaal (5. Etage).