Am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) werden auch in diesem Jahr ärztliche Spezialisten aus Deutschland und aus dem Ausland in der Methode der Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) geschult. Als Thorakoskopie wird eine chirurgische Methode bezeichnet, mit der in die Brusthöhle gesehen und das Brustfell beurteilt werden kann. Durch die Zugänge können Instrumente eingeführt oder dem Patienten Medikamente verabreicht werden. In diesem Jahr entwickelt das Krankenhaus, in Abstimmung mit der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland, die Lehrmethode zur Übung der Thorakoskopie weiter. Ziel ist es, das Lehrverfahren künftig ohne den Einsatz von tierischen Bestandteilen durchzuführen.
Die Methode der Thorakoskopie wurde bereits vor mehr als 100 Jahren von dem schwedischen Internisten Jacobaeus eingeführt. Seit dieser Zeit wurde das Verfahren mehrfach geändert und an die Bedürfnisse der modernen Medizin und die Patientensicherheit angepasst. Anfangs wurde die Thorakoskopie für diagnostische Zwecke, kurz darauf überwiegend im Sinne der Thorakokaustik für die Therapie der Tuberkulose angewandt. Erst Anfang der 1960er Jahre entdeckte der Wiener Arzt Anton Sattler den diagnostischen Wert des Verfahrens wieder. Im Ablauf des Lehrverfahrens der Medizinischen Klinik III (Pneumologie, Beatmungsmedizin, Hämatologie/Onkologie) des halleschen Krankenhauses, das außerhalb der Einrichtung stattfindet, wird nun nach einer ausführlichen Prüfung von Alternativen eine Veränderung vorgenommen. Im Vorfeld hatte es Gespräche mit der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland gegeben. Bei den Beratungen hatte PETA Deutschland auf mögliche Alternativmethoden hingewiesen und mit dem Krankenhaus eine Recherche in verschiedene Richtungen vereinbart.
Die gemeinsame Zielsetzung war es, eine tierfreie Methode zu finden, die den Anforderungen an eine praxisnahe Ausbildung gerecht wird. Die gefundene Lösung kommt in diesem Jahr erstmals zum Einsatz. Dr. med. Ralf Heine, Chefarzt der Klinik, erläutert: „In unserem Kurs werden bereits ab 2018 keine tierischen Bestandteile mehr eingesetzt. Die Teilnehmer haben stattdessen die Möglichkeit, an anatomischen Präparaten den Instrumenteneinsatz und ihre Fähigkeiten zu üben.“ Bislang wurde an zwei bis drei narkotisierten Schweinen operiert. „Die Entscheidung des Krankenhauses ist ethisch vorbildlich und freut uns sehr“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Wir hoffen, dass viele weitere medizinische Lehranstalten in Deutschland diesem Beispiel folgen werden.“
Auch künftig möchte das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) die erfolgreiche Fortbildung für Ärzte und Assistenzpersonal im Bereich der Thorakoskopie ohne den Einsatz von tierischen Bestandteilen durchführen.
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