Bei einem persönlichen Besuch haben sich Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und Sarah Schulze, Gleichstellungbeauftragte Sachsen-Anhalt, am 4. Mai 2023 vom Erfolg des Projektes „Hebammengeleiteter Kreißsaal“ überzeugt. Fast 1.000 Frauen entschieden sich bisher an der Geburtsklinik des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara für diese Form der Entbindung. Ein wesentlicher Unterschied zur regulären Geburt im Krankenhaus ist, dass ausschließlich Hebammen die Geburt durchführen, ohne ärztliche Intervention. Es wird sehr viel Wert auf eine 1:1-Betreuung gelegt, es sollen möglichst wenige Eingriffe und Fremdunterstützungen bei der Geburt erfolgen. Die Statistik spricht für das Modell: Interventionen wie z. B. Kaiserschnitt oder Dammschnitt sind bis auf wenige Eingriffe reduziert worden. Das spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Patientinnen wieder.
Dass der Hebammenkreißsaal funktioniert, war Chefarzt der Geburtsklinik Dr. Sven Seeger schon vorher klar: „Wir haben schon immer auf die Kompetenz und Selbständigkeit unserer Hebammen gesetzt, die Realisierung des Hebammenkreißsaals durch die Förderung des Landes hat auch das Selbstvertrauen unserer Hebammen weiter gestärkt.“ Man dürfe nicht vergessen, dass die meisten Komplikationen nicht vor, sondern erst während der Geburt entstehen, daher sind die auch im Hebammenkreißsaal im Bedarfsfall direkt und unmittelbar zu erreichenden Fachärzte ideal – Geburt so natürlich wie möglich und gleichzeitig so sicher wie nötig.
Teilen