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Antibiotikaspiegel messen – Patienten sicherer und individuell behandeln

Pressemitteilung |

Antibiotikaspiegel messen – Patienten sicherer und individuell behandeln
Auftakt für ein verbessertes Verfahren zur Bestimmung des Antibiotikaspiegels (v.l.n.r.): Patricia Horn (Oberärztin, Leiterin des Antibiotika-Management-Teams, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara), Elke Pielert (Oberärztin, Leiterin der Krankenhaushygiene, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara), Dr. Hendrik Liedtke (Ärztlicher Direktor, Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara), Dr. Otto Frey (Fachapotheker für Klinische Pharmazie und Arzneimittelinformation, Klinikum Heidenheim) (Quelle: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara / Andrea Bergert)

Antibiotika, also Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten, sind die wichtigsten Bausteine im medizinischen Behandlungsprozess von Patienten. Sowohl Überdosierung als auch Unterdosierung von Medikamenten kann den Behandlungserfolg gefährden oder erhebliche Nebenwirkungen herbeiführen. Als erste Einrichtung in Halle (Saale) erweitert das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara das Infektionsmanagement um ein Verfahren, das die Bestimmung des Antibiotikaspiegels auf zusätzliche Wirkstoffgruppen ausweitet. Die Behandlung von Patienten wird dadurch individueller, gezielter und insgesamt sicherer. Bei einer Fortbildungsveranstaltung im Krankenhaus wurde das Verfahren nun einem Fachpublikum vorgestellt.

Internationale Studien zeigen, dass bis zu 70 Prozent aller Patienten in der intensivmedizinischen Behandlung Antibiotika erhalten und 30 bis 60 Prozent dieser Antibiotikagaben nicht optimal dosiert sind. In der Regel werden dem Patienten die Medikamente in Standarddosierungen verabreicht, was häufig nicht der tatsächlich erforderlichen Menge entspricht. Zudem wirken bestimmte Medikamente über eine hohe Dosierung, während andere Arzneimittel in geringerer Menge über einen längeren Zeitraum zum Einsatz kommen müssen, um eine Infektion durch Bakterien wirksam zu bekämpfen. Werden Antibiotika unterdosiert, kann sowohl die Infektion nicht ausheilen als auch eine Resistenz der Bakterien entstehen. Bei einer Resistenz entwickeln die Krankheitserreger Widerstandskräfte gegen das Medikament, wodurch dessen Wirkung einschränkt oder sogar verhindert wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt multiresistente Erreger − also Erreger, die gegen verschiedene Medikamente resistent sind − zu den Top 5 der größten Bedrohungen für die Menschheit. Eine Überdosierung der Medikamente hingegen kann für den Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen wie Nierenfunktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen oder Krampfneigungen zur Folge haben.

Am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) arbeitet seit 2013 ein Antibiotika-Management-Team für den sicheren und effektiven Einsatz der wichtigen Medikamente. Das Team besteht aus Spezialisten mit verschiedenen beruflichen Hintergründen. Neben klinisch tätigen Ärzten mit dem Schwerpunkt Infektionskrankheiten sind die Krankenhaushygiene, Mikrobiologen und Apotheker in die Gemeinschaftsaufgabe eingebunden. Geleitet wird das Team von Oberärztin und Fachärztin für Anästhesie Patricia Horn. Sie erklärt: „Jeder Patient bringt unterschiedliche Voraussetzungen, zum Beispiel hinsichtlich der Körpergröße, des Gewichts oder der Krankheitssituation, mit. Dementsprechend ist es wichtig, die Konzentration des Medikaments optimal einzustellen um eine Über- oder Unterdosierung zu vermeiden. Hierfür setzen wir künftig auf eine noch umfassendere Antibiotikaspiegelbestimmung.“

Vorgestellt wurde der erweiterte Ansatz nun bei einer Fortbildungsveranstaltung im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara durch Dr. Otto Frey, Fachapotheker für Klinische Pharmazie und Arzneimittelinformation am Klinikum Heidenheim. Dr. Frey zählt bundesweit zu den Pionieren in der breiten Nutzung von Verfahren zur Antibiotikaspiegelbestimmung. Das Klinikum hat bereits langjährige Erfahrung mit dieser zielgerichteten und individualisierten Behandlung. Auch am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara wird die Methode nun auf Schwerpunktstationen eingeführt und steht für kranke Patienten zur Verfügung. Die Veranstaltung wurde per Livestream im Internet übertragen, um ein möglichst breites Fachpublikum anzusprechen.

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