Palliativmedizin ist ein symptomorientierter, ganzheitlicher Behandlungsansatz für Menschen mit weit fortgeschrittener unheilbarer Erkrankung. Die Erhaltung oder Wiederherstellung von Lebensqualität durch eine umfassende Linderung von krankheitsbedingten Beschwerden steht im Mittelpunkt der Therapie. Der Begriff Palliativmedizin leitet sich von dem lateinischen Wort: pallium = der Mantel ab.
Palliativmedizin kommt nicht nur im fortgeschrittenen Stadium einer Tumorerkrankung zur Anwendung, sondern wird auch zunehmend begleitend zu einer kurativen Tumortherapie empfohlen, wenn körperliche oder psychosoziale Beschwerden bestehen. Auch Menschen im Endstadium von Nichttumorerkrankungen können palliativmedizinische Behandlung benötigen.
Gute Symptomlinderung belastender Krankheitssymtome
Erhalt von Würde, Selbstbestimmung, Identität auch während schwerer Krankheit
Nicht Lebensverlängerung um jeden Preis, sondern Erhalt von Lebensqualität
Förderung von Selbstständigkeit und Mobilität im vorgegebenen Rahmen
Entlassung nach Hause oder, wenn dies nicht möglich ist, in eine Pflegeeinrichtung, z.B. in ein Hospiz
Unterstützung der Patienten bei der Organisation der anschließenden weiteren Versorgung entweder im häuslichen Bereich oder in weiterbetreuenden Einrichtungen
Die Patienten bleiben weiter in Betreuung ihrer behandelnden Onkologen/ Fachärzte/ Hausärzte. Diese werden in die Versorgung einbezogen
Linderung belastender körperlicher und seelischer Beschwerden wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit, Erbrechen, Angst, Depression etc.
Krisenintervention
psychosoziale und psychotherapeutische Unterstützung
seelsorgerische Begleitung, Eingehen auf spirituelle Bedürfnisse
individuell abgestimmte ganzheitliche Palliativpflege
Ermittlung des individuellen Pflegebedarfs
Schulung von Angehörigen in Pflegemaßnahmen
Koordination der weitergehenden Palliativversorgung
Sterbebegleitung
Beistand und Trauerbegleitung für Angehörige
Die Palliativstation wurde 1998 eröffnet und ist seit dem Jahr 2016 Teil der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ-, Schmerz- und Notfallmedizin. Geleitet wird sie von Chefarzt Dr. Hendrik Liedtke. Die Aufgabe, Patienten zu begleiten, geht nur im Miteinander der sich ergänzenden, palliativmedizinisch ausgebildeten Berufsgruppen, bestehend aus Ärzten, Pflegenden, Physiotherapeuten, Musik- und Kunsttherapeuten, Psychoonkologen und Seelsorgern.
Andere Fachdisziplinen des Krankenhauses und niedergelassene Kollegen werden bei Bedarf hinzugezogen. Die Patienten sind in 3 Einzel- und 2 Doppelzimmern untergebracht; es gibt Aufenthaltsräume für die Familien. Eine ebenerdige Terrasse mit Sitzgelegenheiten lädt bei schönem Wetter nach draußen ein. Angehörige und Besucher sind jederzeit willkommen. Angehörigen können nach Rücksprache auch Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Eine ärztliche Einweisung ist immer erforderlich und kann durch jeden betreuenden Arzt (Hausarzt, Facharzt, Onkologe, ggfs. auch Notarzt) erfolgen. Eine telefonische Rücksprache durch den einweisenden Arzt wird vorausgesetzt. Ist ein Bett auf der Palliativstation nicht sofort verfügbar, besteht die Möglichkeit, auf einer peripheren Station zur akuten Versorgung aufgenommen zu werden. Im weiteren Verlauf ist dann auf Wunsch eine palliativmedizinische Mitbetreuung/ Weiterversorgung möglich.
- Ambulant schwer therapierbare Symptomlast, wie z.B. Schmerzen, Luftnot, Übelkeit, Erbrechen, komplizierte Wunden
- Neurologische/psychiatrische Symptomatik wie z.B. Bewusstseinsstörungen oder Unruhe- bzw. Angstzustände
- Eine psychoemotionale Belastungssituation durch schwierige Krankheitsakzeptanz, persönliche Umstände, Therapiezielwechsel oder Krisensituationen in der häuslichen Versorgung aufgrund der fortschreitenden Erkrankung
Die Palliativstation ist einer der drei Partner des Hospiz- und Palliativzentrums Heinrich Pera. Die enge Kooperation mit Elisabeth Mobil und dem Hospiz ermöglicht die Beratung zu und Vermittlung von verschiedenen Hilfsangeboten. So können zum Beispiel Kontakte zum ambulanten Hospizdienst vermittelt und Angebote für trauernde Menschen vermittelt werden.
Bildungsangebote wie zum Beispiel „Letzte Hilfe-Kurse“ und Beratungen zum Advanced care planning werden von den Partnern des Hospiz- und Palliativzentrums angeboten. Das Palliativ-Beratungstelefon und die Beratung per E-Mail sind ein Angebot für unheilbar erkrankte Menschen, Angehörige, Trauernde und Versorgende. Sie erhalten hier Hilfestellungen, Informationen und eventuelle Lösungsansätze. Die telefonische Beratung erfolgt durch Pflegende der Palliativstation werktags von 09:00 - 13:00 Uhr unter der Telefonnummer (0345) 213 55 55 sowie durch die Netzwerkpartner per mail unter palliativberatung@hospiz-palliativ-zentrum.de.
Alle Information unter www.hospiz-palliativ-zentrum-halle.de.
Der Verein zur Förderung der Palliativmedizin am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara e.V. in Halle wurde 2015 gegründet, um die palliativmedizinischen Belange der Patienten und ihrer Angehörigen im Krankenhaus allseitig zu unterstützen, Fortbildung auf diesem Sektor zu fördern und in der Öffentlichkeit Informationen und Wissen über existierende palliativmedizinische Behandlungsangebote zu verbreiten.
Gefördert werden konkrete Projekte mit dieser Zielsetzung. Sie können uns unterstützen, indem Sie Mitglied im Förderverein werden. Der Jahresbeitrag beträgt 60 Euro. Sie können aber auch eine Spende auf das Konto des Fördervereins
Saalesparkasse Halle, IBAN DE61 8005 3762 1900 0040 00
überweisen. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt, die Gemeinnützigkeit ist durch das Finanzamt anerkannt.
Kontakt
Verein zur Förderung der Palliativmedizin am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara e.V.
c/o Heinrich-Heine Str. 1
60114 Halle (Saale)
www.palliativmedizin-halle.de
E-Mail info@palliativmedizin-halle.de
Vorsitzender: Michael Körner
Stellvertreter: Hans-Christian Folkers
Schatzmeister: Dr. med. Almut Duncker