Warum Schwangere mit Diabetes schon vor der Geburt Kolostrum sammeln sollten

Babies von Müttern mit Diabetes mellitus oder Schwangerschaftsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko, in den ersten Stunden nach der Geburt zu unterzuckern. Um das zu vermeiden, erhalten diese Neugeborenen kurz nach der Geburt Kolostrum – so heißt die bereits vor der Entbindung gebildete erste Vormilch der Mutter. Sie stabilisiert den Blutzuckerspiegel des Neugeborenen. Idealerweise geschieht das durch Stillen, doch manchmal sind die Mutter oder das Baby dazu noch nicht bereit oder das Neugeborene muss verlegt werden. Für solche Fälle sollte die Mutter gewappnet sein und bereits vor der Geburt das Kolostrum durch Ausstreichen aus der Brust sammeln, einfrieren und in den Kreißsaal mitbringen.

In der Geburtsklinik des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara wird das Mitbringen von Kolostrum von Diabetes-Schwangeren jetzt strukturiert und gefördert. Zwei Still- und Laktationsberaterinnen geben den Schwangeren Hilfestellung bei der Technik des Herausstreichens der Vormilch ab der 37. Schwangerschaftswoche. Alle Hebammen im Kreißsaal sind geschult und fördern das zeitnahe Anlegen des Neugeborenen und erwärmen im Bedarfsfall das mitgebrachte Kolostrum.

Mit der richtigen Technik ist das „Abfüllen“ der Vormilch in dafür vorgesehene Spritzen leicht, schon wenige Milliliter reichen vollkommen aus. Die Frauen fühlen sich so gut vorbereitet für die Geburt ihres Kindes und setzen sich weniger unter Druck. Klappt es gleich mit dem Stillen und werden die Spritzen nicht gebraucht, haben Laktationsberaterinnen einen Tipp: Als Badezusatz oder Babyhautpflege ist Kolostrum ebenfalls bestens geeignet.

Superfood Kolostrum:

• enthält Eiweiß und Elektrolyte, Vitamine und Milchzucker
• Grundausstattung von Antikörpern zur Stärkung der Immunabwehr
• Grundlage für eine gesunde Darmflora
• entzündungshemmend
• reguliert den Blutzuckerspiegel
• abführende Wirkung