In einem Perinatalzentrum werden in enger räumlicher und organisatorischer Zusammenarbeit mehrerer Kliniken und Abteilungen eines Krankenhauses alle normalen Abläufe, aber auch Störungen und Krankheiten, die in der Schwangerschaft und im Umfeld der Geburt auftreten können, gemeinsam behandelt.
Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara ist eines der drei im Krankenhausplan des Landes Sachsen-Anhalt ausgewiesenen Perinatalzentren höchster Versorgungsstufe (sogenannte Level 1- Zentren). Am Perinatalzentrum des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara erblicken mehr als 2.000 Kinder pro Jahr das Licht der Welt. Es ist damit die geburtenstärkste Klinik des Landes Sachsen-Anhalt und die viertgrößte ihrer Art in den neuen Bundesländern (ausgenommen Berlin). Pro Jahr werden etwa 40 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1.500g durch die Frühgeborenen-Mediziner des Hauses betreut. Als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland führte die Einrichtung ein spezielles Verfahren der Frühgeborenen-Pflege – das „Konzept der sanften Pflege“ – ein. Ein Konzept, welches sich heute zum Standard einer modernen Neonatalmedizin entwickelt hat.
Nicht alle Leistungen können an einem Perinatalzentrum durch eigene Klinikabteilungen erbracht werden, so dass eine enge Kooperation mit weiteren Einrichtungen besteht.
Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bereich Geburtshilfe
Chefarzt Dr. med. Sven Seeger
Mauerstraße 5
06110 Halle (Saale)
Chefarztsekretariat
Uta Drese und Katrin Hertzer
(0345) 213-4341(0345) 213-4342sekretariat.fug@krankenhaus-halle-saale.deKlinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin
Chefarzt Dr. med. Klaus Oettel
Mauerstraße 5
06110 Halle (Saale)
Chefarztsekretariat
Haike Perchalla-Kraeft
(0345) 213-4321(0345) 213-4322sekretariat.paed@krankenhaus-halle-saale.deKlinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie
Chefarzt Dr. med. Gunter Klohs
Mauerstraße 5
06110 Halle (Saale)
Chefarztsekretariat
Ilka Schilling
(0345) 213-4511(0345) 213-4512sekretariat.kch@krankenhaus-halle-saale.deIm Perinatalzentrum werden durch Geburtshelfer, Kinderärzte und Kinderchirurgen Frauen mit Risikoschwangerschaften und kranke oder unreife Neugeborene gemeinsam betreut und behandelt. So ist das spezialisierte Wissen der Fachgebiete nicht nur organisatorisch, sondern auch räumlich vereint. Alle beteiligten Fachgebiete sind „Tür an Tür“, um im Falle eines Falles Zeitverzögerungen bei notwendigen Akutversorgungen oder belastende Transporte eines kranken Neugeborenen zu vermeiden. Durch die räumliche Einheit ist auch bei kranken Neugeborenen oder intensiv zu betreuenden Frühgeborenen die Nähe von Mutter und Kind jederzeit gewährleistet. Diese Nähe ist wichtiger Bestandteil des etablierten Konzeptes der „Sanfte Pflege“.
Um auch bei extremen Frühgeburten die Mutter frühzeitig in die Versorgung ihres Kindes einzubinden, sind auf der Frühgeborenen-Intensivstation Zimmer für die Unterbringung der Mutter eingerichtet. Selbst bei Frühgeburt ist so manchmal ein Rooming-in möglich.
Kaum geboren, müssen leider auch manchmal Kinder lebensrettenden Operationen unterzogen werden. Hierfür sind die Kinderchirurgen unseres Perinatalzentrums kompetente Ansprechpartner. Durch das „Tür an Tür“ kann im Falle eines Falles das Kind schon operiert werden, wenn die Mutter gerade frisch entbunden noch im Kreißsaal ist.
Das ambulante und stationäre Leistungsangebot
Das Zentrum ist auf die ambulante und stationäre Betreuung bei Risikoschwangerschaften, Frühgeburten und kindlichen Fehlbildungen spezialisiert.
Durch eine hochmoderne Ultraschalldiagnostik und die sog. Pränatalmedizinische Sprechstunde im Medizinischen Versorgungszentrum „Elisabeth Ambulant“ können Risikoschwangere bis zur Entbindung begleitet und nach den aktuellen Empfehlungen beraten und behandelt werden. Neben der ausführlichen Diagnostik bei mütterlichen Risiken (z. B. Bluthochdruck, Diabetes, vorbestehende Erkrankungen) oder kindlichen Problemen (z. B. Wachstumsstörungen, Fehlbildungen, zu erwartende Frühgeburt) gehören auch die Planung der Geburt (Spontangeburt oder Kaiserschnitt) und die Planung von nachgeburtlichen Maßnahmen (z. B. Verlegung des Kindes auf die Neugeborenen-Intensiv, Planung einer Operation) zu den zentralen Aufgaben. Hierfür besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern des Zentrums.
Im Kreißsaal stehen sowohl gesunden Gebärenden als auch Müttern mit zu erwartenden Komplikationen alle gängigen Methoden der modernen Geburtshilfe (Überwachung, alternative Entbindungsmöglichkeiten, verschiedene Möglichkeiten der Schmerztherapie) zur Verfügung.
Auf der Neugeborenen-Intensivstation stehen alle modernen Verfahren bereit, um unreife Frühgeborene, kranke Neugeborene oder Kinder mit angeborenen Fehlbildungen zu behandeln.
Aber auch nach der Geburt eines zu früh oder krank geborenen Kindes ist das Zentrum mit Angeboten wie der Frühgeborenen-Nachsorgesprechstunde oder der kindlichen Entwicklungsdiagnostik am Sozialpädiatrischen Zentrum gut aufgestellt. Ein Team von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen flankiert die Arbeit des Perinatalzentrums.